Archivbild des Quartals 2022/4
Dieser Dienstplan von 1899 dokumentiert die Dienstzeiten von drei einstigen Personalkategorien.
Verschwundene Berufe
Weichensteller (1, 2, 9, 10): Sie wirkten zunächst auf dem Paradeplatz (1899 noch Pferdebetrieb) und am Bürkliplatz (bis 1908 Stadthausplatz genannt), mit dem Netzausbau später auch am Hauptbahnhof, Central (vormals Leonhardplatz), Bellevue sowie bei der Sihlbrücke. Mit der Einführung der elektrischen Weichensteuerung ab 1909 wurden sie überflüssig.
Spurreiniger (3‒8, 11‒14): Sie hielten auf dem zugeteilten Streckenabschnitt die Schienen sauber und entfernten mittels speziell geformter Schaufeln Kot und Dreck aus den Spurrillen. Sie wurden durch einen 1913 beschafften Dienstmotorwagen mit eingebauter Saugeinrichtung ersetzt.
Vorspanner (15‒18): Sie spannten am heutigen Bahnhof Enge für die Steigung bis zur Anhöhe bei der Sternenstrasse ein zweites Pferd an den Wagen, um das Tier anschliessend wieder an die Vorspannstelle hinunterzuführen. Mit dem letzten Rösslitram am 17. September 1900 verloren sie ihren Job.
Die Doppelstriche bezeichnen bei den Weichenstellern die Besorgung von Spurreinigungsarbeiten angrenzender Strecken und bei den Vorspannern das Überführen der Pferde von und nach den Stallungen.
1899 betrug die Arbeitszeit 10½ Stunden, die Dienste waren drei-, bei den Spurreinigern sogar vierteilig.
